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Lean Einsparungen

Anton startete im Jahr 2016 als Lean Manager in einem Großem Familienunternehmen. Sein Ziel war einfach: Die Profitabilität des Unternehmens deutlich zu steigern in dem eine Lean Kultur implementiert werden sollte. Also machte er sich an die Arbeit, erstellte Methoden um Prozesse zu optimieren, Verschwendungen zu reduzieren und Einsparungen zu realisieren. Eines der Größeren Projekte war es eine Datenbank für Einsparungsprojekte zu erstellen. Im Wesentlichen ging es dabei um Kosten und Lager Bestandseinsparungen. Nach einigen Wochen mit IT und Accounting stand schließlich das System. „Es ist ein Triumpf für unser Unternehmen endlich alle Einsparungsprojekte in dem System zentral zu verwalten und den Beitrag aus jedem Produktionswerk vorfolgen zu können“, berichtete Anton. Am 23 August 2016 war er dann soweit. Das system sollte dem Board of Management vorgestell werden. Glänzende powerpoints, Hochrechnung der Einsparungen und ein Roll-out konzept wurde presentiert. Das Management war begeistert. „Endlich wird es uns gelingen die Erreichung der so benötigten Einsparungen zu fordern und zu kontrollieren“ sprach einer der Manager.
Kosteneinsparungsziele wurden gleich im Anschluss definiert und auf die verschiedenen Werke runtergebrochen. „Jedes Werk muss seinen Beitrag leisten wenn wir zum Jahresende die Ziele erreichen möchten“ war die divise.
500 000,00 EUR Einsparungsziel für unser Werk in Argentinien
230 000,00 EUR Einsparung für Portugal
100 000,00 für Spanien
550 000,00 Indien
Und so weiter. Jedes Werk bekam seinen Anteil von den benötigten Einsparungen.
In Agentinien, zum Beispiel, erhaltete das lokale Management die Nachricht von dem neuem Einsparungssystem und den Zielen mit einer sehr positiven Haltung. Rasch fingen die Mitarbeiter an Ideen zu sammeln wie die Produktionskosten gesunken werden können. Viele Ideen wurden gesammelt, von installation der Solar Anlagen um die Stromkosten zu senken, Änderung der Produktionsmethoden, Neue, effizientere Maschienen oder Zeitmitarbeiter einstellen um die fixkosten zu senken.
Am Ende des Monats wurden Weltweit 273 Ideen gesamelt die Antwort darauf gaben wie Produktionskosten gesenkt werden können. Inklusive wirtschaftlichkeitsrechung und Amortizationszeitraum versteht sich selbsteverständlich.
Im Laufe der nächsten Monaten wurden die Kostensenkungsmaßnahmen unter Lean Manufacturing gegliedert und verfolgt. Am Ende der ersten 2 Monaten waren von den 273 Projekten 46 eingestell worden da diese sich nicht als Wirtschaftlich erwiesen oder deren Implementierung mit zu hoher Komplexität verbunden war. Die restlichen 227 Projekte wurden gepflegt und regelmäßig in dem System aktualisiert. Im laufe der Zeit sind neue Projekte dazu gekommen und andere entfernt worden. Am Ende des Jahres stand dann das Endergebnis der Jahreseinsparungen. Insgesamt wurden 9,3 Millionen Euro eingespart. Ein Mächtiges Ergebnis und die Board Mitglieder waren begeistert so viel in so kurzer Zeit erreicht zu haben. Im Zweitem Jahr wurde das gleiche System fortgeführt: Zentrale Ziele wurden definiert, auf die Werke runter gebrochen und die Werke meldeten die Einsparungsprojekte entsprechend den Einsparungszielen. Im Drittem und Viertem Jahr eben so.
Im Jahr 2019 jedoch die Ernüchterung. Das Werk in Argentinien droht das aus. Die über jahre schwindenden Aufträge und der geringe Profit haben das werk mit 600 Mitarbeitern in eine schwierige Lage versetzt. Wie kann das nur sein? Mit über 6 Millionen Euro Einsparungen in den letzten 4 Jahren, war das Werk eines der Vorzeige Werke wenn es um das Thema Lean Manufacturing ging. Und jetzt soll dieses Vorzeigewerk geschlossen werden? Entsetzung und Verzweifelung waren in den Gesichtern aller Mitarbeiter zu sehen. „Jeder in unserem team hat seine Aufgaben erledigt“. Erwiederte der Werksleiter Ricardo Morales. Wir haben viele Einsparungspotentiale identifiziert:

Dann haben wir mittels der Wirtschaflichkeitsrechung die Projekte identifiziert die mit größtem Pay-off und kürzeste Amortisierungszeitraum. Auswahlkriterien der Projekte war einfach: Amortisierung innerhalb von 2 Jahren, umsetzen. Amortisierung länger als 2 Jahre, nicht umsetzen.

Diese Projekte haben wir dann Umgesetzt. In den meisten Fällen sogar sehr Erfolgreich:

Das wir keinen so großen Umsatz generieren ligt alleine daran dass wir weniger Aufträge haben. Die Situation mit der strengen Konkurrenz macht die Lage nicht einfach für uns. Die Marktsituation können wir leider auch nicht komplett beeinflussen.
Das Werk wurde im Jahr 2020 geschlossen.

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